Militärmuseum Full 2006
Am 1.April öffnete das Militärmuseum Full seine Tore zur Saison 2006. Rost & Grünspan richtete zu diesem Anlass ein Aktivdienstbiwak im Stil von 1944 ein. Die eingerückten acht Mann wurde gleich zu Beginn auf die Vollständigkeit ihrer Ausrüstung überprüft.
Korporal Schlenker lässt nach dem Antrittsverlesen die Mannschaft zum Fassen der Rationen und zum Füllen der Feldflaschen antreten. Serviert wird solide Armeekost à la service activ und Tee. Die Rationen dienten als Zwischenverpflegung ausserhalb des Mittagessens.
Das Kader berät: Feldweibel Henke und Korporal Schlenker erörtern die Details des Animationsprogramms, vulgo "Dienstplan". Dieser sah nebst Soldatenschule mit Grüssen und Gewehrgriff sowie Ausbildung am leichten Maschinengewehr 25 und an der Tankbüchse vor.
Das Thema des Biwaks war Grenzschutz 1944. Um für den Einsatz an der Grenze angesichts kriegerischer Ereignisse gewappnet zu sein, wurde der Lmg-Trupp vertieft ausgebildet. Hier üben sich Lmg-Schütze Casanova und Wechsellaufträger Keller im Laufwechsel am leichten Maschinengewehr. Sie mussten sich später im Ernstfall bewähren.
Kurz nach 12.00 Uhr ist es Zeit Mittag zu machen. Das Detachement trat mit Gamelle und Besteck zum Fassen an. Das Essen wurde zuvor unter reglementarischer Anwendung der Kochkiste über den Feuer zubereitet. Der Kochkessel Jahrgang 1914 versah seinen Dienst tadellos, ein Beispiel für dauerhafte Qualitätsware. Gamellen und Besteck mussten vor dem Fassen zur Inspektion vorgeweisen werden.
Doch was gelangt hier in die schöpfende Hand des KüChe (vulgo Küchenbulle) Rebmann? Da erscheint ein Wehrmann zum Fassen mit einer Gamelle die offenbar noch nie mit einem Scheuerlappen in Kontakt geraten war und die uralte Speisereste an den Rändern aufweist.
Es kocht das Gemüt des Feldweibels: "Sauerei - verdammte!! Das schreit nach abendlichem Exerzieren und Mun-Abspitzen anstelle von Ausgang, nach Kampfbahn und Rüeblischälen anstelle von Nachtruhe und nach Sonntagswache ganz Allgemein und dauerhaft...
Das Idyll vor dem Zeltschlauch - drei reglementarisch erstellte Packungen mit dem Blachenstofftornister 1914/17. Das kundige Auge erkennt, dass der schluddrige Sanitäter seinen Stahlhelm falsch herum abglelegt hat. Der Teufel sitzt im Detail.
Diverse Meditationsübungen wirkten dem Bröckeln der Disziplin entgegen. Hier sieht man eine leichte Einstiegsübung - das kunstvolle Synchronschwingen der Karabiner, auch bekannt als "Gewehrgriff". Noch haben die Schüler die erste Stufe der Erleuchtung nicht erlangt.
Die intensive Meditiation über dem Gemüsetopf erfuhr allerdings eine charmante Störung. Das Erscheinen des FHD (Frauenhilfsdienst) im sonntäglichen Biwak irritierte die klosterähnliche Männergesellschaft aufs Angenehmste. Hier wird die Suppe gekostet.
>>lehrreicher Kurzfilm zum Drill an der Tankbüchse (Windows Media Player)
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