|
Als vereinfachte kleine Uniform trug der Füsilier die Ärmelweste.
Diese wurde zumeist bei Übungen im Quartier, wie beim
Exerzieren und Schiessen getragen. Da im Thurgau die Pflicht
zur Selbstausrüstung galt, unterschieden sich diese
Ärmelwesten untereinander, je nach Finanzkraft des Soldaten,
des Schneiders, und des eingekauften Tuchs. Landwehrsoldaten
und Angehörige der Reserve hatten meist nur die
Ärmelweste und den Tschako als Uniform.
Dieser Reproduktion orientiert sich an der spezifischen
Fachliteratur, welche dem Thurgauer Milizsoldaten eine
grautuchene Ärmelweste zuschreibt. Der Schnitt ist der
eidgenössischen Ärmelweste von 1852 entnommen.
Die
Achselklappen sind in vereinfachter Form an diejenigen des
Uniformrocks der grossen Uniform von 1842 angelehnt. Die
Vorstösse sind in der dunkelblauen Farbe des Uniformrocks
ausgeführt.
Als Gradabzeichen sind die rot umrahmten
Streifen eines Korporals nach eidgenössischer
Ordonnanz aufgebracht. Diese Abzeichen wurden ab 1848 für
die kantonalen Verbände übernommen.
Ein historisches Vorbild als Musterstück liegt leider nicht
vor. Diese Ärmelwesten wurden mit hoher Wahrscheinlichkeit
nach dem Ausscheiden aus der Dienstpflicht bei der täglichen
Arbeit aufgetragen.
|